Katolicismus a antidemokratická hnutí meziválečného období v Evropě

Title: Katolicismus a antidemokratická hnutí meziválečného období v Evropě
Variant title:
  • Katholizismus und antidemokratische Bewegungen in der Zwischenkriegszeit
Source document: Sborník prací Filozofické fakulty brněnské univerzity. C, Řada historická. 2007, vol. 56, iss. C54, pp. [53]-66
Extent
[53]-66
  • ISSN
    0231-7710
Type: Article
Language
Summary language
License: Not specified license
 

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Abstract(s)
Der Text von J. Šebek widmet sich den antidemokratischen und autoritären Tendenzen in den 20er und 30er Jahren in Europa, die zum Teil mit der Religion, vor allem aber mit dem politischen Katholizismus verbunden waren. Er erwähnt die Beispiele Frankreich, Belgien, Österreich, Deutschland und Tschechoslowakei. Bei allen angeführten Beispielen versucht er, sowohl die Gemeinsamkeiten (Kritik der Demokratie, Nationalismus, Antisemitismus) als auch die Unterschiede zu erfassen (so handelte es sich zum Beispiel in der Tschechoslowakei um autoritäre Tendenzen innerhalb der katholischen sudetendeutschen Bewegung und um die tschechischen -mit dem Faschismus sympathisierenden- katholischen Organisationen und Zeitschriften). Nach der Meinung des Autors hat der europäische Katholizismus der Zwischenkriegszeit bemerkenswerte Meinungspolarisierungen erfahren. Einerseits ging es um eine geistige Wiederbelebung und Modernisierung der kirchlichen Strukturen, andererseits um die Versuchung, den Weg zur erneuten Sicherung des kirchlichen Einflusses im öffentlichen Bereich durch die Zusammenarbeit mit den autoritären Bewegungen zu suchen. Die unheilvolle Erfahrung der Anpassung an autoritäre Tendenzen in der Zwischenkriegszeit führte nach 1945 zweifellos zu einem verstärkten Interesse der katholischen Kirche am Wert der Menschenrechte und an den bürgerlichen Freiheiten und führte gleichzeitig zur entschlossenen Verteidigung dieser Prinzipien.