K problematice budování české pravoslavné církve v období první republiky

Title: K problematice budování české pravoslavné církve v období první republiky
Variant title:
  • Zur Problematik des Aufbaus der tschechischen orthodoxen Kirche in der Ersten Republik
Author: Marek, Pavel
Source document: Sborník prací Filozofické fakulty brněnské univerzity. C, Řada historická. 2006, vol. 55, iss. C53, pp. [87]-105
Extent
[87]-105
  • ISSN
    0231-7710
Type: Article
Language
Summary language
License: Not specified license
 

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Abstract(s)
Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die zentrale Rolle des Bischofs Gorazd-Matej Pavlik beim inneren Aufbau der Tschechischen Orthodoxen Kirche in den Jahren der Ersten Republik aufzuzeigen. Für dessen Wirken besaß der Belgrader Vertrag zwischen der Tschechoslowakei und dem Königreich SHS aus dem Jahre 1924 grundlegende Bedeutung, der aus Sicht juristischer Streitigkeiten ein Entgegenkommen des tschechoslowakischen Staates gegenüber der serbischen Kirche bedeutete. Der Vertrag schuf die formalen Voraussetzungen dafür, dass Gorazd die Tschechoslowakische Kirche verlassen und mit Hilfe von Staatsbeamten im November 1925 an die Spitze der Tschechischen Orthodoxen Glaubensgemeinde in Prag treten konnte. Damit stieg Gorazd zur zentralen Gründerfigur der tschechischen Orthodoxie auf: unter Führung, mit Hilfe und Unterstutzung der Serbischen Orthodoxen Kirche errichtete Gorazd in den Jahren 1926-1942 die tschechische orthodoxe Eparchie. In den Jahren 1926-1929 entstand die Verfassung der tschechischen Orthodoxen Kirche; Gorazd erhielt aus Serbien umfangreiche finanzielle Mittel, die für die Absicherung der Gehalter der ersten Geistlichen, für administrative und organisatorische Zwecke Verwendung fanden. Gorazd handelte die Erziehung und Ausbildung der ersten Generation tschechischer orthodoxer Priester aus. Mit Unterstutzung der Bischofe Dositej, Damskin und weiterer Würdenträger wurde Gorazd zum Schöpfer der tschechischen orthodoxen Liturgie als nationaler Variante der orthodoxen Liturgie, die dem lokalen tschechischen Gottesdienstcharakter sowie den Gewohnten entgegenkam. In entscheidender Weise bestimmte Gorazd die Frage der Errichtung von Kirchen, der inneren Ordnung sowie der Tätigkeit der Kirchenführung sowie der Organisation des Lebens in den kirchlichen Gemeinden.