Ženy a muži v Bibli

Title: Ženy a muži v Bibli
Variant title:
  • Die biblische Auffassung von Frauen und Männern
Author: Balabán, Milan
Source document: Religio. 1999, vol. 7, iss. 1, pp. [29]-37
Extent
[29]-37
  • ISSN
    1210-3640 (print)
    2336-4475 (online)
Type: Article
Language
License: Not specified license
 

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Abstract(s)
Die Frauen wie auch die Männer in der hebräischen Bibel stellen keine idealen menschlichen Wesen dar. Sie lebten in der Epoche des Patriarchats und die Struktur dieses "Mann-Systems" ist in der Literatur des Alten Testamentes leicht zu entdecken. Trotzdem ercheinen vor den Augen des Bibellesers hervorragende Frauen, die manchmal hohe Posten einnahmen (Debora, Channa, Judit, Maria etc). Auch Frauen, die den gemeinsamen Haushalt besorgten, inspirierten ihre Ehemänner dazu, daß sie auch in den "unertraglichen" Zeiten tapfer und weise handelten. Doch waren die Frauen in den alttestamentlichen Erzählungen ziemlich unterschätzt - eben wegen ihrer Weiblichkeit. Eva, Chawwa, war es, die im Prozeß der paradiesischen Versuchung (die Schlange) erste Geige spielte. - Selbst Gott war als Mann (Konig, Vater etc.) verstanden und interpretiert. Die hochste Gottheit Israels war und blieb ER, niemals SIE. Dahinten steht eine heftige Polemik der israelitischen Ideologen gegen verschiedene feminale (vegetative) Gottheiten. - Die Bibel weiß aber auch das Mann-Mann- wie auch Frau-Frau-Verhältnis auf narrative Weise zu skizzieren (David-Jonathan; Maria - Elisabeth). So gibt es in der biblischen Tradition keine übertriebene Abgrenzung gegen homosexuelle Beziehungen - unter der Bedingung, daß diese sexuelle Relationen als eine (wenn auch intime) Freundschaft zum Ausdruck kommen. - Im Hohenlied finden wir das ideale Bild der Liebe zwischen Mann und Frau. Das Proprium des Hohenliedes ist keine korperliche Schonheit der Frau oder des Mannes, sondern die Vor-stellung der spirituellen Reinheit und des gegenseitigen Suchens. - Zum Schluß erwähnt der Verfasser etliche philosophische Reflexionen von E. Levinas: Der Andere = der Fremde = der unangenehme Nächste wird zur Quelle meiner Identität, für den Mann die Frau, für die Frau der Mann.