Traktát "Sestra Katrei", čili, "O duchovní dceři zpovědníkově" : svědectví heretického proudu v porýnské mystice pozdního středověku

Název: Traktát "Sestra Katrei", čili, "O duchovní dceři zpovědníkově" : svědectví heretického proudu v porýnské mystice pozdního středověku
Variantní název:
  • Traktat "Schwester Katrei", oder, "Von der Beichttochter" : Zeugnis eines häretischen Stroms in der oberrheinischen Mystik des Spätmittelalters
Zdrojový dokument: Religio. 2003, roč. 11, č. 2, s. [275]-294
Rozsah
[275]-294
  • ISSN
    1210-3640 (print)
    2336-4475 (online)
Type: Článek
Jazyk
Licence: Neurčená licence
 

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Abstrakt(y)
Dieser Traktat in der Gestalt eines lebhaften Dialoges zwischen einem Geistlichen und seiner Beichttochter stellt die Suche nach der neuen, "alternativen" Auffasung des geistlichen Lebens aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts dar. Der Dialog ragt nicht nur durch die spekulative Tiefe der mystischen Gedanken, sondern auch durch bestimmten Sinn für Fabulation und Dramatik hervor. Der Traktat ist wahrscheinlich kurz nach der Beginnenverfolgung in Straßburg in den Jahren 1317-1319 in den Kreisen der Anhänger dortiger Bewegung der "willigen Armut" entstanden und war für die gemilderten "Sucher" einer "alternativen" Spiritualität außerhalb der eingeführten Kirchenorden bestimmt, um bestimmte theoretische Basis zur Durchführung ihrer Auffasung von radikaler Armut und Geistlichkeit festzustellen, ohne jedoch zur Konfrontation mit der Kirchenlehre zu gelangen. Der Traktat ist durch die ursprünglichen Armuts-Idealen der Franziskaner beeinflußt, besonders aber durch die mystische Spekulation Meister Eckharts, der sich in Straßburg zu dieser Zeit als Generalvikar der dominikanischen Provinz Teutonia aufhielt. Die Schrift ist sehr verwandt mit den eckhartischen Legenden, besonders mit der Legende "Von einer guten Tochter". Im Dialog befindet sich auch bestimmte Tendenz, eine Weisung an die Möglichkeit einer geistigen Überlegenheit eines Laiens über dem Geistlichen – und sogar der Frau über dem Mann – und außer dem will er bestimmte häretisch gefärbte Laien- und Frauenspiritualität von den bestehenden Formen der Kirchenreligiosität emanzipieren und rechtfertigen. -- Der Traktat ist in relativ großer Zahl von 17 Handschriften und zahlreicher Fragmente erhalten. Aus der Edition Schweitzers, der die zuverläßigste Karlsruher Handschrift vom Jahre 1472 zugrunde liegt, wird hier die Übersetzung ins Tschechische mit fachlichem Apparat der wesentlichen Passagen dieses Werkes dargebracht.